Mein erster Tag in der Sprachschule hatte heute begonnen.
Um ehrlich zu sein war ich etwas aufgeregt.
Würde ich alle Aufgaben verstehen und welche Erwartungen werden an mich gesetzt?
Der Tag verlief gut und ich habe mich bereits nach wenigen Stunden wohlgefühlt. Auch die Aufregung ließ nach und ich wurde vom gesamten Team sehr herzlich empfangen.
Am frühen Morgen saß ich mit allen Neuankömmlingen (Schülern) im Unterrichtsraum und lauschte einer Willkommenspräsentation und absolvierte einen Einstufungstest.
Danach folgte eine Führung durch die gesamte Schule, damit ich u.a. aussagekräftig bin, falls die Schüler ihre Unterrichtsräume nicht finden können.
Bereits heute wurde ich in mein Aufgabenfeld eingeführt.
Ich folgte auf Schritt und Tritt einer Mitarbeiterin und sie zeigte mir, wie die typische Arbeit an einem Montag verläuft, denn da liegt der Fokus auf die Schüler, welche erst an diesem Tag einen Kurs beginnen.
Für den Wochenstart wird es meine Aufgabe sein Willkommenspakete sowie Schülerausweise für die Schüler zu erstellen. Dazu werden einige Dokumente, wie z.B. das Handbuch der Sprachschule, die Karte von Malta, Hausregeln, die Visitenkarte der Schule und ein paar Gutscheine für Getränke zusammengestellt.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wurde ich nur kurz in die Arbeit an der Rezeption eingeführt.
Dort werden sowohl Anrufe entgegengenommen, Auskünfte an die Schüler verteilt und diverse Dokumente ausgehändigt.
Morgen werde ich mehr über die tägliche Arbeit an der Rezeption sowie über die verwaltungsbezogenen Tätigkeiten erfahren...
Die Woche habe ich gut überstanden und mir gefällt mein Arbeitsplatz sehr gut. Es fielen viele kleine Aufgaben an, die im Laufe der Woche zu erledigen waren.
Zunächst einmal liegt der Fokus auf den Neuankömmlingen. Wie bereits erwähnt wird im Laufe der Woche Willkommenspakete für die Schüler vorbereitet.
Am Dienstag sowie am Donnerstag genoss ich Ausfluge an die Strände "Golden Bay" und "Gnejna Bay". Der erste Strand war ziemlich überfüllt, wohingegen Gnejna Bay eher abgelegen und ruhig ist. Ich genoss es sehr die Seele baumeln zu lassen.
Als ich das erste Mal durch Malta fuhr, fiel mir sofort auf, dass es kaum Natur gab und sehr sehr viel Verkehr auf den Straßen herrscht. Fußgängerwege gibt es nur sehr schmale und von Radwegen kann nicht die Rede sein. Es gibt nämlich keine.
Ich lebe in Naxxar - in einer Airbnb Unterkunft. Naxxar ist eine Stadt im nordöstlichen Zentrum der Mittelmeerinsel Malta. Sie ist etwa zehn Kilometer von der maltesischen Hauptstadt Valletta entfernt und liegt an der Straße von Sliema nach Mosta
Täglich brauche ich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens sehr lange zur Schule. Ich muss eine Stunde vor Arbeitsbeginn das Haus verlassen um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel könnte besser ausgebaut sein.
Am Samstag, den 22.06.2019, unternahm ich einen Ausflug nach Gozo - Maltas kleine Schwester. Dies ist eine Insel, welche nördlich über Malta liegt. Es war eine geführte Tour, die durch die Schule angeboten wurde. Zusammen mit acht anderen Schulern erkundete ich die Insel. Wir besuchten die Cathedral of the Assumption , hatten Zeit um am Strand zu relaxen und besuchten die Hauptstadt Victoria.
Am Sonntag verbrachte ich den nachmitttag am Strand. Da ich mich sehr gut mit meinem Vermieter und seiner Ehefrau verstehe, nahmen sie mich zu einem großen wöchentlichen Einkauf mit. Dabei zeigten sie mir mehr von Naxxar und der Umgebung.
Am Freitag, dem 28.06.2019, herrschte große Aufregung in der Schule, denn die Sommerferien starteten am 01.07.2019 und alle Junior Schüler haben ihren Unterricht in einer öffentlichen Grundschule.
Dafür mussten alle Praktikanten, Mitarbeiter und Lehrer der Schule unterstützen,denn die Klassenräume mussten für den Unterricht vorbereitet werden.
Die richtige Anzahl der Tische und Stühle mussten sich in jedem Raum befinden.
Auch die Unterrichtsmaterialien der Schüler, welche zuvor in den Räumen unterricht hatten, mussten entfernt werden. Wir stellten Ventilatoren und Klimageräte auf.
Die Ventilatoren mussten allerdings noch zusammengebaut werden.
Als kleines Dankeschön bekamen wir Pastizzi.
Dies ist ein traditionelles herzhaftes Gebäck aus Malta. Pastizzi haben in der Regel eine Füllung aus Ricotta oder Erbsenbrei. Pastizzi sind beliebt, traditionell und sehr bekannt für die maltesische Küche.
Am 28.06.2019 bekam ich von meinem Partner besuch.
Glücklicherweise mieteten wir uns ein Auto, denn so konnten wir das Wochenende perfekt nutzen, um die Insel schneller und flexibler zu erkunden.
Unser erster Stop war Marsaxlokk.
Dort fuhren wir die Küste entlang und erfrischten uns im Meer.
Als nächstes fuhren wir zum St. Peters Pool. Es war aufregend, denn wir sprungen von den Klippen herunter.
Ich schätze es waren circa 4 Meter.
Ich war sogar echt stolz auf mich, da ich mich anfangs nicht so recht getraut hatte.
Am 12.07.2019 entschloss mich kurzerhand der Freizeitaktivität der Schule anzuschließen. Wir machten einen Ausflug nach Comino. Comino ist die kleinst bewohnte Insel des maltesischen Archipels. Ich genoss den Ausflug sehr allerdings traute ich mich nicht im Meer zu schwimmen.
Ich hörte überall um mich herum, dass viele von Quallen berichteten.
Also ging ich auf Nummer sicher und döste mit einigen anderen Schülern am Strand.
Der Trip war bisher mein Highlight, denn das Wasser ist kristallklar und sieht wunderschön aus.
Nachdem ich nun einige Zeit hier gearbeitet habe, kann ich nun zurück blickend sagen, dass jede Woche sehr ähnlich verläuft.
Montags kommen die neuen Schüler an, weswegen bereits in der vorherigen Woche alles für die neuen Schüler vorbereitet wird. Das bedeutet: Falten der Willkommenspakete, Einsortieren der Schlusselbänder, des Schülerausweises, der Getränkegutscheine, das Handbuch der Schule sowie eine Karte von Malta.
Hinzu kommt, dass ich Umschläge für die Schüler anfertige, die einen Transfer vom Flughafen zur Unterkunft gebucht haben. Diese bekommen bereits in den Umschlag die Lagekarte von Malta, das Handbuch, den Schlüssel der Unterkunft sowie eine Wegbeschreibung zur Unterkunft.
Der Umschlag wird mit einigen Stickern von mir versehen - dem Emergency Sticker (eine Telefonnummer, wo im Notfall die Schule
kontaktiert wird), die Adresse der Unterkunft sowie der Check-In Sticker.
Der Name des jeweiligen Schülers wird ebenfalls auf die Umschläge geschrieben. Die Daten der Personen, dir abgeholt werden und welche Unterkunfte sie gebucht haben, entnehme ich einer Excel Liste, welche ich ausdrucke.
Die Sticker entnehme ich aus einem Aktenordner, der sich im Büro meines Managers befindet.
Dort ist auch der Schlüsselschrank mit allen Schlüsseln der einzelnen Unterkünfte zu finden.
Zum finalen Abschluss bekomme ich (meistens donnerstags) eine Liste über alle Schüler, die am Montag eintreffen werden.
Es ist sinnvoll die Willkommenspakete erst so spät wie möglich der jeweiligen Woche zu beschriften, da ich noch einmal Rücksprache mit der Regristratur halte, ob es Schüler gibt, die eventuell
den Kurs storniert haben.
Es sind nicht viele, die einen Kurs stornieren allerdings sind in der Regel ein Paar dabei die aus diversen Gründen nicht teilnehmen.
Nun beschrifte ich die Willkommenspakete mit den Namen.
Dazu muss ich das Programm "Fidelo" nutzen, welches die Schule für jeden Zweck benutzt.
Zum Beispiel wird dort die Übersicht der Unterkünfte geführt. Welche Appartments zu welchem Zeitpunkt belegt sind.
Die Regristratur nutzt es um die Buchungen vorzunehmen. Sie tragen die Schüler in das Programm mit allen persönlichen Daten ein. Die Übersicht der Ankünfte sowie die Abflugdaten liegen uns hier
vor, denn es besteht auch die Möglichkeit einen Transfer zurück zum Flughafen zu buchen.
Ich nutze das Programm um den exakten Namen der einzelnen Schüler herauszufinden. Da viele aus Russland kommen und andere Buchstaben verwendet werden, muss ich nach dem "richtigen" Namen
suchen.
Dazu gebe ich die Schülernummer ein, welche jedem Schüler individuell vergeben wird.
Donnerstags kommt der Fahrer und holt die Briefumschläge der Schüler ab, die einen Transfer gebucht haben.
Jeden Freitag werden zwei Unterrichtsräume zu einem verwandelt. Die Trennwand wird geöffnet und es werden so viele Stühle von mir in den Raum gebracht wie die genaue Anzahl der Schüler, die am Montag ihren ersten Tag haben. In diesem Raum findet die Willkommenspräsentation und der Einstufungstest statt, den ich ebenfalls an meinem ersten Tag absolviert habe.
Am Montag trudeln die Schüler gegen 08:30 Uhr ein.
Sie werden alle an der Rezeption empfangen und anhand der Übersichtsliste abgehackt. Dabei werden die Schüler gebeten ihren Ausweis abzugeben.
Nachdem alle Schüler eingetroffen sind, nehme ich mir einen USB Stick, die Persoalausweise oder Reisepasse und beginne diese auf den Stick zu scannen.
Nach erfolgreicher Erledigung ziehe ich alle von mir gescannten Ausweise auf einen von mir erstellten Ordner.
Nachdem alle Ausweise gescannt worden sind, sortiere ich sie in die Willkommenspakete, welche ich in der Woche davor vorbereitet hatte.
Sobald die Schüler aus dem Raum sind und die Pause beginnt, bringe ich die Stühle wieder in die einzelnen Klassenräume, um sicherzustellen, dass nun in allen Räumen ausreichend Stühle für jeden Schüler vorhanden sind.
In der Pause kommen meist sehr viele Schüler zu mir und stellen mir die verschiedensten Fragen. Es kommt auch ab und zu vor, dass sich über ein Anliegen beschwert wird oder auch etwas in dem Apartment bemängelt wird.
Allerdings kommt dies nicht sehr häufig vor. Je nachdem welches Anliegen es ist, verweise ich auf meinen oder einen anderen Manager.
In den Pausen befinde ich mich sowohl an der Rezeption als auch oben auf der Dachterrasse um Fragen der Schüler zu beantworten und ihnen das Freizeitprogramm der Schule vorzustellen.
Manchmal begleite ich die Freizeitaktivitäten.
Das Freizeitprogramm wird wöchentlich gewechselt.
Das Board mit den einzelnen Aktivitäten wechsel ich ebenfalls. Die einzelnen Zettel über die Veranstaltungen werden von mir laminiert und aufgehangen.
Das Aktivitätenboard befindet sich im Eingangsbereich, wo alle Flyer aufgestellt sind.
Meine Aufgabe ist es sicherzustellen, dass immer genug Flyer und Broschüren vorrätig sind sowie ausreichend Kugelschreiber zur Verfügung stehen.
Letzte Woche hatte ich eine große Inventur gemacht, um eine Übersicht über die Anzahl aller Flyer, Broschüren, Handbücher, Schülerausweise und Schlusselbänder zu erhalten.
Die Inventur habe ich mit einer Excel Liste durchgeführt. Nach Abschluss der Arbeit habe ich diese Liste an meinen Supervisor weitergeleitet, welche die Bestellung aufgegeben hat.
Im Laufe der Woche nehme ich Anrufe von Schülern aus aller Welt an.
Meistens jedoch aus Russland, Polen, Deutschland, Italien und Frankreich.
Die Anrufe leite ich an die Regristratur mit den jeweiligen Sprachfähigkeiten weiter, damit diese die Kursbuchung in der Muttersprache vornehmen können.
Da wir nicht alle Sprachen vertreten haben sondern nur Französisch, Portuguese, Spanisch, Slowakisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch und Russisch müssen einige Schüler die Buchung trotz alledem in Englisch vornehmen.
Regelmäßig kommen unter der Woche Lieferungen an. Die Lieferungen gleiche ich mit der Rechnug ab.
Sofern diese vollständig ist, unterschreibe ich und sortiere die Materialien in den Schrank ein.
Je nachdem welche Lieferungen es sind, kommen auch einige Lieferungen in die Garage
Das Wochenende rückt näher und die letzte Praktikumswoche beginnt nächste Woche.
Ich bin schon sehr aufgeregt, denn bald steht die Rückkehr an.
Ein wenig werde ich noch Malta genießen und meine letzten Arbeitsstunden bei Maltalingua absolvieren.
Im Großen und Ganzen hat mir die Praktikumsstelle viel Freude bereitet. Erneut konnte ich an einer Auslandserfahrung in puncto Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Sprachkenntnisse und Selbstbewusstsein wachsen.
Das Praktikum hat mich für meinen weiteren Lebensweg positiv geprägt. Ich würde jedem empfehlen diese Erfahrung zu sammeln und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Man wird es definitiv nicht bereuen.